BII (Breast Implant Illness)

Bei der unter anderem als „Breast Implant Illness (BII)“ bzw. ASIA (Autoimmune Syndrome Induced by Adjuvants) bezeichneten Symptomatik handelt es sich um ein Krankheitsbild, das mit Brustimplantaten aus Silikon in Verbindung gebracht wird. Berichtet wird ein sehr breites Spektrum von Symptomen, die auch bei anderen Erkrankungen häufig zu finden sind. Sie umfassen unter anderem chronische Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Herzrasen, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen, Migräne, Muskelschwäche, Taubheitsgefühle und Hautauschlag. Eine gründliche Abklärung zum Ausschluss anderer Erkrankungen ist daher erforderlich. Die Symptome haben Ähnlichkeit mit Reaktionen, die nach Impfungen bekannt sind.

In wissenschaftlichen Studien konnte bisher ein Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und der BII nicht nachgewiesen werden. Spezifische diagnostische Marker zum Nachweis der Erkrankung existieren aktuell nicht. Eine Klassifizierung per ICD-10-Code und Anerkennung als Erkrankung durch die WHO liegen aktuell ebenfalls nicht vor. Dennoch ist der Zusammenhang auch nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen. Von einer nachhaltigen Verbesserung der Beschwerden nach der Explantation der Implantate wurde von Patienten- wie auch von ärztlicher Seite berichtet. Es liegen allerdings auch Publikationen und Patientenberichte vor, die bei einigen Fällen keine Verbesserung zeigen.

Die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) ist zur Implantatesicherheit im steten Austausch mit dem in Deutschland zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfARM). Im Dialog mit diesem wird aktuell eine Patienteninformation sowie ein gesonderter Meldebogen für diesen Bereich entwickelt. Weiterhin setzt sich die DGPRÄC seit 2013 für ein verpflichtendes Implantateregister ein. Dieses wurde nun vom Gesetzgeber beschlossen, ab dem 01.01.2024 müssen einige Implantate, darunter auch Brustimplantate verpflichtend dort eingetragen werden, um Risiken und evtl. Nebenwirkungen systematisch erfassen zu können.