Allzu viel ist ungesund:
Bauchdeckenstraffung und Fettabsaugung stellen zusammen eine Kombination potentieller Komplikationen dar

Die Straffung der erschlafften Bauchhaut sowie die Verbesserung der Körperkontur durch Liposuction werden häufig leichtfertig als Kombinationseingriff angeboten. Um eine bedrohliche Minderung der Durchblutung der Bauchhaut mit folgenschwerer Nekrose (Absterben) des Gewebes zu vermeiden, sind bei diesen Kombinationseingriffen wichtige Kriterien zu beachten.

  • Mobilisierung der Bauchhaut nur soweit wie nötig, um wichtige Perforansgefäße zur Sicherung der Durchblutung zu schonen.
  • Raffung der Muskelfaszie (dünne Bindegewebshülle der Muskeln) zur Straffung der vorderen Bauchwand und Verbesserung der gesamten Körpersilhouette.
  • Liposuction (Fettabsaugung) nur in den Randbereichen zur Verbesserung der Körperkontur.
  • Feinkorrekturen durch Liposuction in zweiter operativer Sitzung, dann in örtlicher Betäubung und ambulant.

Bei Beachtung der oben beschriebenen Einzelschritte können bedrohliche Komplikationen bei der Bauchhautstraffung bzw. Abdominoplastik mit Wundheilungsstörungen vermieden werden. Dieses Vorgehen bedeutet für den Patienten nicht nur eine sichere Methode der Körperkonturierung, sondern bietet ihm auch durch die sinnvolle Kombination von Muskel- und Hautstraffung sowie Fettabsaugung ein optimales ästhetisches Ergebnis.

Voraussetzung hierfür sind nicht nur ein ästhetisches Empfinden des Plastischen Chirurgen, sondern auch die profunden Kenntnisse der Durchblutungsverhältnisse an der vorderen Bauchwand sowie die subtile Beherrschung der beschriebenen Operationstechniken.

Professor Axel-Mario Feller, München
(Der Autor ist Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen und Vizepräsident „Ästhetische Chirurgie“ in der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen; der Chirurg und Plastische Chirurg wurde 1991 durch die Technische Universität München zum Professor ernannt; er bekam zwei wissenschaftliche Auszeichnungen, kann auf über 50 Buchbeiträge und Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Zeitschriften zurückschauen, hielt über 200 Vorträge auf Symposien und Kongressen, ist Mitglied in vier nationalen und sechs internationalen Organisationen; neben der VDÄPC arbeitet er noch im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Senologie und im Vorstand der European Association of Plastic Surgeons; von 1995 bis 2000 war Professor Dr. Dr. Axel-Mario Feller Chefarzt in der Klinik für Plastische und Handchirurgie sowie Chefarzt in der Klinik für Brusterkrankungen am Behandlungszentrum Vogtareuth; danach ließ er sich in München als Ästhetisch-Plastischer Chirurg nieder.)