Plastische Chirurgie hilft! DGPRÄC-Präsident reist mit Kollegen zum Hilfseinsatz nach Myanmar

Berlin, 20.12.2019 – Prof. Dr. Dr. Lukas Prantl, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) reist mit Ärzten vom Hochschulzentrum für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Universität Regensburg regelmäßig nach Myanmar, um fortgeschrittene Tumore, Sarkome (bösartige Geschwulste), Kiefer-Lippen- und Gaumenspalten sowie Verbrennungen bei Kindern zu operieren.
Überdies werden an der Universität in Mandalay Nachwuchschirurgen fortgebildet.

Kinder erhalten ein neues Leben
Durch die schweren Erkrankungen sind die Kindern in ihrem Alltag stark eingeschränkt und stigmatisiert. So gehen sie zum Beispiel aufgrund ihrer Lippen- und Gaumenspalte nicht zur Schule. Die Plastischen Chirurgen des UKR Regensburg schenken ihren kleinen Patienten durch ihren Einsatz ein neues Leben und greifen dabei auf eine Vielzahl von operativen Möglichkeiten zurück.
Die Operationsbedingungen sind in dem Vielvölkerstaat selbstverständlich nicht mit denen hierzulande vergleichbar: Häufige Stromausfälle, personelle Unterbesetzung in den Operationsräumen sowie defekte oder veraltete chirurgische Instrumente erschweren die Operationen. „Man muss einfach versuchen, mit den Bedingungen zurecht zu kommen und trotzdem Leistung zu bringen, denn man darf nicht vergessen, es hängt ein Menschenleben und die Hoffnung einer ganzen Familie an der Behandlung. Da nimmt man solche Umstände gerne in Kauf“, erklärt Professor Prantl.

Neueste Behandlungsmethoden allen Widrigkeiten zum Trotz
Dennoch gelingt es dem Ärzteteam, trotz widriger Umstände, auch neueste Behandlungsmethoden in Myanmar anzuwenden. Die Abteilung für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie des UKR ist sehr engagiert in der Sarkormforschung, davon sollen auch die Patienten in Myanmar profitieren. Dennoch ist für viele Kinder eine Amputation unumgänglich. Die Operation mit einer Borggreve-Umkehrplastik dauert meist länger als sechs Stunden. Die Umkehrplastik ist eine sehr gute Alternative zur Vollamputation. Dabei übernimmt das Sprunggelenk das entfernte Kniegelenk, so dass die Kinder mit einer speziellen Knieprothese von der Beweglichkeit kaum eingeschränkt sind. „Was sind schon sechs Stunden herausfordernder Einsatz am OP-Tisch unter schweren Bedingungen gemessen an einem ganzen Leben? “, meint der DGPRÄC-Präsident.
Das Ärzteteam hat auch immer durch Spendengelder oder Kooperationspartner gestiftete Hilfsmittel und Prothesen im Gepäck. Die Nachsorge der kleinen Patienten findet gemeinsam mit Kollegen vor Ort via Telemedizin statt.

Ausführliche Informationen und Fotos zum Hilfseinsatz Sie hier: https://www.ukr.de/ueber-uns/Aktuelles_und_Presse/Nachrichten/index.php

Weitere Hilfseinsätze Plastischer Chirurgen finden Sie hier:
https://www.dgpraec.de/hilfsorganisationen/